für Johanna Albrecht
Stolpersteinverlegung für Johanna Albrecht am 4.4.2017 in der St.-Apern-Straße 29-31, Köln
SI Köln-Römerturm hat die Patenschaft für den Stolperstein von Johanna Albrecht übernommen, der am 4. April 2017 am Ort der ehemaligen St.-Apern-Straße 29-31 verlegt wurde. „An der St.-Apern-Straße 29-31 befand sich von 1884 bis 1942 eines der Zentren jüdischen Lebens und Lernens in Köln. Neben der Synagoge der orthodoxen Gemeinde Adass Jeschurun gehörten ein Lehrerseminar mit einer jüdischen Volksschule sowie seit 1919 das private jüdische Reform-Realgymnasium Jawne dazu – das erste und bisher einzige jüdische Gymnasium im Rheinland. Heute ist an dieser Stelle der Lern- und Gedenkort Jawne, der die Geschichte der Schule und seiner SchülerInnen lebendig hält.“ (http://www.ns-gedenkstaetten.de/nrw/koeln-jawne/besucherinformationen.html)
Johanna Albrecht wurde 27.09.1889 in Bönstadt geboren. In dem hessischen Ort gab es seit dem 19. Jahrhundert eine kleine jüdische Gemeinde, in der 1920 nur noch 16 Personen verzeichnet waren. Johanna Albrecht ist als eine der 19 aus Bönstadt stammenden Mitglieder der jüdischen Gemeinde genannt, die im Holocaust ermordet wurden (http://www.alemannia-judaica.de/boenstadt_synagoge.htm).
Im NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln existiert ein Foto von Frau Albrecht, was für im Holocaust ermordete Frauen häufig nicht der Fall ist. Das Foto zeigt Johanna Albrecht in ihrer Tracht als Krankenschwester des jüdischen Krankenhauses in Köln Ehrenfeld
Ansonsten weiß man leider nicht viel über Frau Albrecht. Sie wurde am 1942 nach Theresienstadt deportiert und 1943 in Auschwitz ermordet.
Für Johanna Albrecht hatte in direkter Nähe zum jetzigen Stolperstein schon einmal ein Stolperstein existiert, der aber aus unbekannten Gründen entfernt wurde. Dank der Patenschaft von SI Köln-Römerturm hat der Stein nun wieder einen Platz.
(Infos zu den von uns bereits gespendeten und verlegten Stolpersteinen: unter Projektarchiv).